© Illustration Liane Heinze
Leon hatte seinen Kopf in meinen Schoß gelegt. Der Polizist hatte sich die Mütze über das Gesicht geschoben und war eingeschlafen. Draußen auf der Dorfstraße regte sich nichts. Der Polizist begann zu schnarchen.
Durch die Heckscheibe schien der Mond. Er segelte über den schwarzen Nachthimmel. „Warte“, sagte ich. Ich wollte den Sex in dieser Nacht nicht so gehetzt wie sonst. Ich träume ihn langsamer, spielerischer, gewagter, fantastischer. In dieser Nacht wollte ich Leon die Hast nehmen, mit ihm spielen. Es war eng in dem kleinen Auto, also gingen wir nach draußen auf die Weide, zu den Schafen. Im Mondlicht warfen die Bäume am Rand der Straße Schatten. Grillen zirpten. Wir hatten nichts, keine Decke, keine Jacke. Alle Sachen waren in dem Cabrio, das mit platten Reifen an der Raststätte stand. Das Gras war kühl. Leon sagte, es mache ihm nichts aus. Ich setzte mich auf ihn.
Ich betrachtete Leons Penis im Mondlicht. Ich schaue ihn gern an. Er sieht gebraucht aus. Die Vorhaut ist lang und schlaff und hängt ein bisschen. Sie fühlt sich an wie sehr feines Leder. Ich mag es, wenn das kleine Tier nach einem Kuss erwacht und in meine Richtung wächst, diese gebrauchte Haut ausfüllt und dann abstreift. Das Tier ist krumm. Es verursacht einen kleinen, süßen Schmerz, wenn es in mich eindringt. Irgendwann werde ich dort ebenso krumm sein.