„Surditas“ von Marko Kusmuk

Marko Kusmuk "Disinhibition"
Marko Kusmuk „Surditas 1: Inhibition“. 2018. Zeichnung auf Papier.

Diese spannende Zeichnung des serbischen Künstlers Marko Kusmuk ist noch bis Ende August 2019 in der Galleri Heike Arndt DK in Berlin-Friedrichshain zu sehen. Sie ist Kusmuks Beitrag zur Gruppenausstellung FRESH LEGS.

„Disinhibition“ (Enthemmung) ist Teil einer ganzen Serie von Zeichnungen mit dem Titel „Surditas“ (gehörlos) des jungen Künstlers. Fotorealistische und abstrahierte Elemente setzt er dicht gegeneinander und erzeugt so den Eindruck von Collagen.

Wochenlang arbeitete er an dieser zirka zwei Meter breiten Zeichnung, Stunden an einem Detail der gealterten Haut. Eigentlich ist Kusmuk Maler, er studierte in Sarajevo und Rom. Seine zeichnerische Begabung wird aber schon in den frühen Arbeiten sichtbar. Sie bricht förmlich aus den Farbschichten hervor.

Marko Kusmuk ist 1985 in Sarajevo geboren. Er lebt und arbeitet in Belgrad. Der Künstler sieht sich in einer Gesellschaft, in der soziale Kommunikation immer weiter reduziert wird und in Folge auch Interaktionen verschwinden, beziehungsweise in einen unwirklichen, traumähnlichen (virtuellen?) Bereich verdrängt werden. Es geht um Vereinzelung und Haltlosigkeit, keine neuen Themen also, aber Kusmuks Gedanken dazu und sein bildnerischer Ausdruck sind ungewöhnlich. Ein ideologisch konnotierter Einfluss versiegele die Dinge, so dass Kommunikation nicht mehr hörbar, sondern nur noch zu spüren sei, so der Künstler in einem Statement zu „Surditas“. Dieses Gefühl überträgt er in seinen Zeichnungen in Empfindungen des Schwebens und der Schwerelosigkeit.

 

Marko Kusmuk „Levitation“ (Schweben) aus der Serie „Surditas“ (gehörlos) 2018. Zeichnung auf Papier.

Marko Kusmuk "Levitation"

 

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