Die Kuschelheimat-Matroschka mit den schönen, langen Wimpern zeichnete Anni von Bergen für Das Magazin. http://annivonbergen.com
Kathrin Schrader beneidet manchmal die anderen um ihre Heimat und ihr Heimweh. Ihr fehlt etwas, aber bald kommt ihr in den Sinn, dass sie sich so was Ähnliches längst erschaffen hat.
Héctor gibt sich mal wieder seiner Verzweiflung über Deutschland und die Deutschen hin. Es ist immer dasselbe. Wir seien ein schweigsames, angepasstes Volk und hätten viel zu wenig Sex. Er könne niemals in diesem Land heimisch werden, in dem es mehr regnete als in London und kälter sei als in Alaska, im Sommer jedenfalls, in dieser Nation, in der keiner zu feiern verstünde und sowohl Männer als auch Frauen sich kleideten, als lebten sie noch in Erdbehausungen oder Holzhütten wie einst die Wikinger. Er werde in seinem Herzen und seiner Lebensart immer Franzose bleiben. Mir kommt es vor, als sei Frankreich für ihn eine Art Notfallkoffer, den er nur öffnen braucht, wenn mal ein Tag schiefging und schon steigt die fabelhafte Welt der Amélie daraus empor, nach frischem Baguette und Croissant