„Geh weg, damit du bei mir bist!“

Vorwort zum Katalog von Sabina Grzimek anlässlich ihrer Ausstellung „Amatorio“ in der Berliner Galerie Mutare vom 3. September bis 15. Oktober 2016

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„Der Mundharmonikaspieler“ & „Bewegte“ von Sabina Grzimek, Bronze, Gips, farbig, Unikate, 2013-15 

Sabina Grzimek zählt zu den bedeutendsten BildhauerInnen ihrer Generation. Sie bewegt sich in der Tradition der klassischen Moderne und erreicht in ihren Figuren, Köpfen und Zeichnungen eine meisterhaft große Einfachheit.

Ein Thema von Sabina Grzimek ist Verletzlichkeit. In ihrer Auffassung formen die Spuren von Verwundungen eine Persönlichkeit und machen ihr inneres Wesen erst sichtbar.

In der Ausstellung „Amatorio“ zeigt Grzimek Bilder, Zeichnungen und Plastiken von Paaren aus verschiedenen Schaffensperioden. Ihr Blick richtet sich auf Weiterlesen

Geister und Insekten

Inge Flieger

Installation von Astrid Weichelt, Abformungen aus Büttenpapier, 2016 / Foto: © Inge Flieger

B E D R O H T E  A R T

Eine Ausstellung von Michaela Hartmann und Astrid Weichelt
Laudatio am 17. Juni 2016 im Friedhofsmuseum Berlin

Der Titel „Bedrohte Art“ drängt Gedanken an verschwundene Tier- und Pflanzenarten auf, an Vergiftetes und Ausgerottetes, an respektlos misshandelte Natur. Möglicherweise auch daran, dass wir Menschen als biologische Art bedroht sind.

Falls Sie bereits durch die Ausstellung der Malerin Michaela Hartmann und der Objekt-Künstlerin Astrid Weichelt gegangen sind, werden sie keine Anklage unseres zerstörerischen Lebensstils gefunden haben, überhaupt nichts, was auf Bedrohung hinweist. Oder vielleicht doch.

Home

http://home.arcor.de/k.schiffler/index2.htm

Die Wolken- und Landschaftsbilder von Michaela Hartmann sind wie weit geöffnete Fenster. Es ist wie ein Aufatmen, in diesen großen Himmel zu schauen. Oder aus der schützenden grünen Baumkrone Weiterlesen

Was ist Mühle, was Kunst?

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Die Grenzen fließen. Schließlich war das Mühlenhandwerk eine Kunst, wie wir an dem Gebäude, den alten Handwerkzeugen und Mechaniken der Wassermühle sehen können.

Zum Träumen schön ist das Getreide in der Bodenvase und in der Videoinstallation von Karl Böttcher. Hart war der Alltag in der Mühle, teuer das Brot. Sie wurde von Zisterzienser-Mönchen betrieben, die Mönchmühle im Mühlenbecker Land. Heute klippern und klappern Ehrenamtliche am Bach, der nicht gerade rauscht, aber kleckert und machen, dass der Elevator wieder rumpelt, die Dielen knarren und Geister ein- und ausfliegen können, für das Leben und die Kunst.

Zehn Künstler haben dem Fachwerk-Gehäuse nachgespürt und zeigen nun Arbeiten, die sich um die Mühle und das Getreide drehen und alle die anderen Dinge um die Mühle herum, wo jederzeit alles geschehen kann.

Noch bis zum 3. Oktober 2016 jeden Sonntag von 14-17 Uhr ist die Ausstellung „Ma(h)lwerke“ in der Mönchmühle geöffnet.

Die beteiligten Künstler sind Viola Bendzko, Karl Böttcher, Andrea Brabetz, Gerd Breidenstein, Burghild Eichheim, Gertraude Kremers, Johannes Lacher, Marita Liiten, Gabriela Wüsten-Liederwald und Guiliana Del Zanna

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Sommerlang

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Gisela Eichardt „Zwilling, allein“, Holzrelief, 2015 / www.giselaeichardt.de

G E G E N Ü B E R

Eine Ausstellung von Linde Bischoff und Gisela Eichardt
Laudatio am 24. Januar 2016 in der Gedok-Galerie „Kunstflügel“
in Rangsdorf

Linde Bischoff und Gisela Eichardt, die beiden Künstlerinnen, die heute hier ihre Werke zeigen, haben sich vor zirka zwei Jahren bei den Offenen Ateliers in Weißensee kennengelernt, genauer gesagt, im Atelier von Linde Bischoff.

Und nun gehen sie das Wagnis ein, die von ihnen geschaffenen Köpfe und Figuren auf ziemlich engem Raum einander Weiterlesen

„Die Sehnsucht vor allem“

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Skulpturen von Sabina Grzimek in der aktuellen Ausstellung in Sepp Maiers Zweiraumwohnung

http://www.seppmaiers2raumwohnung.de/

A U G E N B R Ü C K E N
Eine Ausstellung von Antje Neppach und Sabina Grzimek
Laudatio am 17. März 215 in der Galerie im Rathaus Lichtenberg

Der Titel der Ausstellung irritiert. Weil das Wort Augenbrücken einerseits ein flüchtiges Phänomen assoziiert, das des Augenblicks, diesem aber eine feste bauliche Struktur zuordnet. Letztendlich beschreibt das Wort, worum es in dieser Ausstellung geht: Das unsichtbar Flüchtige einzufangen, festzuhalten und zu zeigen.

Wenn wir einander anschauen, entsteht eine Brücke. Manchmal zerfällt sie a u g e n b l i c k l i c h. Aber es geschieht auch, dass wir uns auf die entstandene Brücke wagen, mit ersten unsicheren Schritten. Trägt sie? Aus der Begegnung entsteht möglicherweise Weiterlesen